WG123 – Fragment eines Briefentwurfs an Alma Mahler
Berlin, kurz vor Sonntag, 19. Februar 1911

besser nicht mehr
für das Leben eine
Qual gerade um ihrer edlen
Gewissenhaftigkeit willen
So herb es vom Sohne klingen
mag ich wünschte ihm eine bal-
dige Erlösung; für ihn ist
das Leben nur noch Qual u


Apparat

Überlieferung

. .

Quellenbeschreibung

1 Bl. (1 b. S.) – Notizblock.

Druck

Erstveröffentlichung.

Korrespondenzstelle

Beantwortet durch AM60 vom 11. März 1911 (Da Dein armer Vater lange krank war – ist es für ihn Erlösung): ich wünschte ihm eine baldige Erlösung.

Datierung

Der vorliegende Briefentwurf, eigentlich nur ein Fragment eines Entwurfs, lässt sich nicht anhand von Korrespondenzstellen, sondern allein durch den Inhalt datieren, der sich auf die Krankheit von WGs bezieht. WG schrieb in WG111 zwischen 13. und 17. Dezember 1910 von einer epidemisch auftretenden, jähen Influenza, die das schwache Herz seines angegriffen habe, sprach aber auch von einer Besserung. Wann WGs genau erkrankte, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Fest steht jedoch, dass er am 19. Februar 1911 starb, weshalb dieser Entwurf kurz davor entstanden sein muss.

Laut der Liste abgesendeter Briefe (WG92) ging sowohl am 16. als auch am 21. Februar 1911 ein Brief an AM (Nr. 24 bzw. 25) ab, wobei dieser Entwurf wahrscheinlich in den späteren Brief eingeflossen ist. Denkbar wäre aber auch, dass WG nach dem Tod die Leiden des retrospektiv aufgriff.

Übertragung/Mitarbeit


(Fabian Müller)